„Die Verbindung von Stadt und Wasser entwickeln und mit dem Wasserbezug die besondere Qualität dieser Stadt verdeutlichen...“. Mit der Formulierung dieses Leitbildes begann unsere Planung eines städtebaulichen Entwurfs für die Schweriner Waisengärten im Jahre 1990. Unser Ziel war es, durch die Verbindung der Elemente Landschaft, Wasser und Stadt ein neues Bild von der Seeseite aus zu schaffen und eine zukünftige Neubebauung aus einer übergeordneten Sicht heraus städtisch zu vernetzen. Im Zeitraum 1993 bis 1997 erarbeiteten wir auf dieser Grundlage im Auftrag der Landeshauptstadt Schwerin den städtebaulichen Rahmenplan für diesen Stadtteil.
Galerie zeigen
Verfahren: Städtebaulicher Ideenwettbewerb
Standort / Adresse: Schlossplatzareal Bützow
Auslober: Stadt Bützow / GOS GmbH
Fläche: 5,5 ha
Planungzeitraum: 2015 / 2016
▲ Text ausblenden...▼ Text einblenden...
Bützow an der Warnow“ ist Leitbild und Arbeitstitel unseres in Arbeitsgemeinschaft mit proske Landschaftsarchitektur erarbeiteten Wettbewerbsbeitrages. Die 155 km lange Warnow ist einer der prägenden Flüsse des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Bützow markiert dabei recht genau die Mitte des Flusslaufes und ist die erste Stadt, die von der Warnow durchflossen wird. Wasser ist in Bützow allerdings nur an wenigen Stellen sicht- und erlebbar. Dies wollen wir mit dem vorliegenden Entwurf ändern. Ausgangspunkt hierzu ist der neu gestaltete Schlossplatz, der durch die hinzugefügten städtebaulichen Strukturen einen Platzcharakter mit Aufenthaltsqualität erhält und so die Bützower und seine Gäste zum Verweilen einlädt. Das geplante Warnow-Informations-Zentrum schließt dabei die Lücke zwischen dem Schloss und dem Amt für Landwirtschaft. Durch die leichte Architektur wird eine neue Raumkante geschaffen, welche den Schlossplatz wieder als Platz erlebbar werden lässt. Die Fassade aus blauem, durchbrochenem Glas taucht als Thema innerhalb der Gestaltung immer wieder auf und steht für die verschiedenen Aggregatszustände Eis, Wasser und Wasserdampf. Im Informationszentrum werden dem Besucher Hinweise zur Natur, Wassertourismus und Umweltschutz in Zusammenhang mit der Warnow gegeben.
• An diesem historischen Ort befindet sich der ebenfalls neu geschaffene Warnow-Turm, der ebenfalls mit blau durchbrochene Glas gestaltet ist. Durch den Turm entsteht eine Torsituation, die durch die schwebende Verbindung zum Schloss noch verstärkt wird. Der Schlossplatz erhält so wieder seine nahezu geschlossene Struktur und bietet damit Raum für verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen. Vom Turm selbst bietet sich ein grandioser Blick ins Warnowtal. Die Höhe ist so bemessen, dass der Turm nicht in Konkurrenz mit dem Kirchturm der Stiftskirche tritt. Durch diese beiden neuen Elemente wird für Bützow ein Anlaufpunkt geschaffen, der zusätzliche Gäste in die Stadt führen wird.
• Die Mitte des Schlossplatzes markiert ein Rasenoval mit leichter Überhöhung zur Mitte, welches wie ein Medaillon von einem kleinen Wasserlauf umfasst wird. Einen zusätzlichen Schwerpunkt innerhalb des Platzes bildet ein großer Solitärbaum, der im Gegensatz zu den bisher vorhandenen Kugelahorn den städtebaulichen Maßstab wieder herstellt. Vom Wasserlauf um die Platzmitte führt ein Stich zum Warnow-Informationszentrum. Durch das Gebäude gelangt man entlang des Wasserlaufes zu den verschiedenen Themengärten. Hier soll spielerisch alles zum Thema Warnow und Wasser nahegebracht werden. Gestaltet ist der Bereich vor dem Schloss als moderne Interpretation eines Renaissance-Gartens. Das Gelände ist leicht terrassiert und bietet dadurch die Möglichkeit, unterschiedliche Themen in verschiedenen Abschnitten zu präsentieren.
• Der Bereich des ehemaligen Parkplatzes wird so umgestaltet, dass eine Umfahrungsmöglichkeit für Busse entsteht. Innerhalb dieses Bereiches entstehen drei Busparkplätze, von denen die Kinder gefahrlos in die Schule gehen können. Von hier an ist der gesamte Bereich bis zur Einmündung zur Langestraße den Fußgängern und Anliegern vorbehalten. Dies wird durch eine niveaugleiche Ausbildung der Pflasterflächen erreicht, die durch Pflasterrinnen und unterschiedliche Natursteinmaterialien gegliedert und strukturiert werden. Ein kleiner Brunnen an der Wallstraße unterstreicht noch die verschiedenen Platzcharaktere und erhöht zusätzlich die Aufenthaltsqualität für diese Bereiche.
• Besucher der Stadt werden in diesen neuen Zentrumsbereich vom neu entstehenden Parkplatz am Rosengarten geführt. Die Stellplatzanlage bietet Platz für 78 Fahrzeuge und ist so konzipiert, dass durch eine leichte Absenkung der Stellplätze zur Straße hin die Autos optisch kaum wahrnehmbar sind. Der durch den Tornado schwer gezeichnete Rosengarten wird parkartig neu aufgebaut. Der in seiner Vertiefung noch erkennbare ehemalige Burgsee soll wiederhergestellt werden und bietet so zusätzlichen Raum für Naherholung. Drei Inseln bieten Rückzugsmöglichkeiten für Tiere. Durch den neuen Park schlängelt sich ein Weg mit verschiedenen Ausblickmöglichkeiten. Zwei Warnow-Balkone laden zum Verweilen ein und ein neu entstandener Spielplatz bietet für Kinder Möglichkeiten zum Toben. Der Parkweg führt über den Wilhelmsteig und den neu entstandenen Elefantensteg zurück in die Stadt. Nach Norden hin wird eine Verbindung zum Fischereihof geschaffen. Hier bieten sich dem Besucher Einblicke in den Fischerei-Betrieb und es lässt sich frischer Fisch genießen. Ein Uferweg stellt die Verbindung zur neu entstehenden Wohnanlage her.
Verfahren: Bewerbungsverfahren / Mehrfachbeauftragung / Workshops
Standort / Adresse: Hansestadt Rostock, Rosengarten
Auslober: RGS - Rostocker Gesellschaft f. Stadterneuerung, Stadtentwicklung u. Wohnungsbau mbH
Fläche: 1,5 ha
Planungszeitraum: 2015
▲ Text ausblenden...▼ Text einblenden...
Das etwa 1,5 Hektar große Areal „Am Rosengarten“ ist eine der letzten freien und im Zusammenhang bebaubaren Entwicklungsflächen im Zentrum der Hansestadt Rostock. Durch seine besondere Lage auf den ehemaligen Wallanlagen südlich des historischen Stadtkerns und in unmittelbarer Nähe zum Neuen Markt ist das Areal von herausragender städtebaulicher Bedeutung. Das nordöstlich angrenzende Steintor war historisch und ist auch heute ein wichtiger Eingang in die Rostocker Altstadt.
Unser städtebauliches Konzept gliedert sich in drei Schwerpunkte:
• Eine parallele Raumkante. Parallel zur südlichsten Baumreihe des denkmalgeschützten Rosengartens entsteht in einem angemessenen Abstand zu den Linden eine Wohnbebauung, die in ihrer Höhe zwischen den dreigeschossigen Gebäuden der August-Bebel-Straße und den hohen Gebäuden an der Wallstraße vermittelt. Mit dezenten Vor- und Rücksprüngen in der Fassade und einer bewussten Sockelausbildung geben die geplanten Baukörper dem Rosengarten einen Rücken und dienen gleichzeitig als Grenze zum geplanten Quartier. Dem Sockelgeschoss vorgelagert befindet sich nach historischem Vorbild eine Eibenhecke mit eingefügten Bank-Standorten, die dem Park eine zusätzliche grüne Einfassung gibt und seine Längsausrichtung unterstreicht. Die Gliederung der Gebäudezeile erfolgt entsprechend des historischen Grundsrisses des Rosengartens, um auch Wegeverbindungen aus der nördlich angrenzenden Altstadt durch den Rosengarten weiter über das neue Quartier nach Süden fortzuführen. Durch diese klare Ausrichtung der Raumkante wird die Längsverbindung und -ausrichtung zwischen Rosengarten und Wallanlagen gestärkt und als Einheit miteinander verbunden. Durch die „Überschreitung“ dieser grünen Achse wird das „Tor zur Innenstadt“ konsequent betont und wahrgenommen.
• Arkaden im Osten und Westen des Areals. Die Bebauung im Westen des Quartiers an der Hermannstraße wird als viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus konzipiert. An den Giebelseiten sowie an der Westseite des Gebäudes entlang der belebten Straße säumen Arkaden eine kleinteilige, durchgehende Ladenzeile. Durch die geplanten Arkaden wird es möglich, das Gebäude entsprechend der historischen Grundrissstruktur dicht an die Straße zu rücken. Der dadurch östlich der neuen Bebauung gewonnene Platz gibt der vorhandenen Blutbuche den notwendigen Raum. Er wird von Fußwegen erschlossen, die hier verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten ermöglichen. Die Humboldtstraße wird dabei als Wegeachse aufgenommen. Ihre Fortführung fasst das Wohn- und Geschäftshaus "Wallarkaden" ein. Neben der Stärkung des innerstädtischen Wohnens durch insgesamt 88 Wohnungen sollen am Rosengarten auch gewerblich genutzte Flächen entstehen. Im Osten des Areals ist zwischen dem Ständehaus und dem Schifffahrtsmuseum daher ein Büro- und Dienstleistungsgebäude geplant, das bogenförmig aufgespannt zwischen diesen beiden repräsentativen Gebäuden vermittelt und den entstehenden Freiraum an der Blutbuche einfasst. Der markante fünfgeschossige Neubau bildet zugleich einen städtebaulichen Abschluss zur Ernst-Barlach-Straße. Großzügige Colonnaden ermöglichen hier einen fließenden Übergang zwischen Gebäude und Freiraum. Die dominante Blutbuche rückt in das Zentrum des wieder entstandenen Platzes und wird in ihrer Bedeutung als wichtiger Solitärbaum hervorgehoben.
• Solitäre an der August-Bebel-Straße. Entlang der August-Bebel-Straße entstehen in offener Bauweise einzelne, dreigeschossige Gebäude mit unterschiedlichen gemeinbedarfsorientierten Nutzungen wie einer Kita, einem Ärztehaus und einem Hostel. Diese neuen Solitäre werden durch eine differenziert ausgebildete Raumkante in einen thematischen Zusammenhang gestellt: Die dreigeschossigen Gebäude sind nach Süden hin terrassiert, wodurch ein angemessener Abstand der Nutzflächen in den Obergeschossen zur viel befahrenen Straße ermöglicht wird. Die Freiräume auf den Terrassen über der Erdgeschossebene sind durch Fassadenelemente geschützt. Sie führen die Gebäudestruktur fort und ergänzen sie zum Straßenraum hin. Unterhalb der Terrassenebenen befinden sich vorwiegend Nebenräume der Gemeinbedarfsnutzungen, aber auch die beiden Zufahrten in die großflächige Tiefgaragenebene mit 173 Plätzen. Durch vertikale Verbindungen der Freiflächen im Park mit diesen höher liegenden Terrassenebenen, wie dynamisch strukturierte Böschungen und Rampen, entstehen Verknüpfungen der öffentlichen und halböffentlichen Grün- und Freiflächen. Sie geben dem Freiraum eine zusätzliche Dimension. Differenziert ausgebildete Fassadenelemente, Glasflächen, Pergolen und vertikale Begrünungen ermöglichen hier einen Lärm- und Sichtschutz für das Quartier.
Verfahren: Nichtoffene, zweistufige Planungswerkstatt mit Bewerbungsverfahren
Standort / Adresse: Schwerin Waisengärten
Auslober: EGS Entwicklungsgesellschaft mbH
Bauvolumen: 4,9 ha
Planungszeitraum: 2011
Projekt: Entwicklung Schlosspromenade / Ausbau des Schweriner Stadthafens „Am Beutel“
Standort / Adresse: Schwerin – Wasserfläche und Ufergrundstücke Am Beutel
Auftraggeber: Landeshauptstadt Schwerin
Fläche: 3,3 ha
Planungszeitraum: 2005 bis 2008
Projekt: Blockkonzept Schwerin-Paulsstadt Block 9
Standort / Adresse: Sanierungsgebiet Schwerin-Paulsstadt
Auftraggeber: Landeshauptstadt Schwerin
Fläche: 2,2 ha
Planungszeitraum: 2007
Projekt: Städtebauliche Rahmenplanung Schwerin-Werdervorstadt
Standort / Adresse: Schwerin-Werdervorstadt
Auftraggeber: Landeshauptstadt Schwerin
Fläche: 89,2 ha
Planungszeitraum: 1993 bis 1997
Projekt: Städtebauliche Neuordnung der Uferbereiche am Schweriner See
Standort: Schwerin Südliche Werdervorstadt Marstall / Werderstraße / Am Werder
Anlass: Studienprojekt Hochschule für Bildende Künste Hamburg HfBK
Fläche: 30,9 ha
Planungszeitraum: 1990
Stadtplanung... +×
Schwaneninsel: Im Rahmen einer Studienarbeit von Michael Schnell entstand dieses aufwändige städtebauliche Modell des Planungsgebiets Werdervorstadt / Waisengärten.
Die Verbindung von Stadt und Wasser entwickeln und mit dem Wasserbezug die besondere Qualität dieser Stadt verdeutlichen...